steppe, tanz.
vintage AF
googeln, verb.

verb/rechen

klippenbekenntnisse
breathe
Hin und wieder, meist zu selten, versuche ich zu meditieren. Das kommt dabei im Alltag raus. Es hilft. Wirklich.
bienensterben, wespenplage

Dieses Foto entstand im „Beobachtungszimmer“ eines Grazer Krankenhauses, nachdem ich in einem Schuppen einen Wespenschwarm aufgescheucht hatte. Nach ein paar eher dramatischen Stunden und einer angemessenen Verdrängungsphase entstand das Gedicht.
jahresringe
despacito, almrausch

Es war im Sommer 2017, als ich auf einer Wanderung ein Mädchen, vielleicht acht Jahre alt, mitten auf einer Almwiese dabei beobachtete, wie es seinen Eltern etwas vortanzte.
Ich wunderte mich etwas über den obszönen Hüftschwung. Im Vorbeigehen schnappte ich die Wortfetzen „samosamosito“ auf. Eine Google-Recherche führte vorerst ins Nichts.
Ein paar Tage später tauchte eine Agenturmeldung auf meinem Bildschirm auf: „Despacito ist der Sommerhit“, oder so ähnlich. Sofort wurde die Erinnerung an das Mädchen auf der Alm wach. Ich googelte das Lied, ließ mir den spanischen Text automatisch ins Deutsche übersetzen und staunte nicht schlecht:
„Schon jetzt gefällt es mir besser als sonst / Alle meine Sinne verlangen nach mehr“
– „Despacito“
Ich sah mir das Video auf Youtube an. Da wusste ich auch, woher das Mädchen den lasziven Hüftschwung hatte. Ich war – borniert wie ich bin – schockiert. Und schrieb „despacito, almrausch“.
clubs XXI.
friendly alien
beim öffnen der kühlschranktür
Im Jahr 2016 lud mich das Literaturhaus Niederösterreich zu einem besonderen Projekt ein: Unter dem Titel „Netzwerk:Poesie“ verbrachte ich mehrere Tage mit Lyrik-Kollegen in Krems. Ziel war es, die Gedichte der anderen als Ausgangspunkt für eine „Überschreibung“ heranzuziehen.
Und so kam es, dass ich Gedichte von Christian Futscher, Sylvia Geist, Simone Hirth, Arne Rautenberg, Ferdinand Schmatz, Christian Uetz und Dieter Zwicky als Inspiration für eigene Texte nützte. Die so entstandenen Gedichte gab Christoph W. Bauer schließlich als Buch heraus. Einige dieser Gedichte finden sich nun auch in diesem Band.
notiert
Irgendwann muss jeder sein Kinderzimmer ausräumen. Bei mir war das ein jahrzehntelanger Prozess, in dem ich immer alles Mögliche aufgehoben habe, das vielleicht irgendwann entweder nützlich oder immerhin für eine schöne Erinnerung gut sein könnte. 2019 war so ein Jahr, in dem ich dann mal (fast) reinen Tisch gemacht habe. Dabei fiel mir eines meiner Notenhefte, die man in der Volksschule im Musikunterricht bekommt, in die Hände. Die Anstrengung der Kinderhand, die Noten auf die richtigen Linien zu zeichnen, war deutlich sichtbar. Wenig später entstand das Gedicht.
1668
Zu diesem Gedicht gibt es eine nette Anekdote: Anlässlich eines Lyrikfestivals in Czernowitz wurde das Gedicht ins Ukrainische und Russische übersetzt. Kurz vor der Lesung kam der Übersetzer auf mich zu und raunte: „Bei den anderen Gedichten war alles klar. Aber bei diesem Gedicht konnte ich beim besten Willen keinen historischen Bezug herstellen. Was bedeutet dieses Datum?“ Ich schmunzelte. „Das ist das Baujahr meines Elternhauses.“ Der Übersetzer schien enttäuscht.
sommer, immer.

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